»Blumiger Abschied« für Waltraud Giese

Am 1. März 1996 eröffnete die Tafel Ahrensburg e.V. unter dem Namen „Stormarner Tafel e.V.“ in Bargteheide im alten Pastorat neben der Kirche ihre zweite Ausgabestelle. Nahezu von Anfang an dabei: Waltraud Giese, zuerst als ehrenamtliche Helferin, kurz danach als Leitung des sog. „Ladens ohne Kasse“.  30-40 Bedürftige wurden damals mit Lebensmitteln unterstützt, 250 Haushalte mit rund 650 unterstützten Personen sind es heute, davon ca. 40 Prozent aus der Ukraine. Damit dieser Kraftakt funktioniert, braucht es Menschen wie Waltraud Giese, die zu den letzten 38 sog. „Urgesteinen“ unter den rund 60.000 Helferinnen und Helfern der aktuell 968 Tafeln in Deutschland zählen, d.h. zu den Ehrenamtlichen, die seit mindestens 27 Jahren – auch im höheren Lebensalter – immer noch ohne Unterbrechung bei ihrer jeweiligen Heimattafel im aktiven Einsatz sind. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das mehr als 1200 Tafel-Ausgabetage und schätzungsweise 80.000 - 90.000 persönliche Kontakte zu den Tafel-Kunden, die Waltraud Gieses Engagement zu schätzen wissen. Auf eigenen Wunsch übergibt die 81-Jährige die Teamleitung nun in jüngere Hände. Ab sofort betreuen Kathrin Rosenberg und Anja Görtz gemeinsam die Ausgabestelle der Tafel Ahrensburg e.V. mit aktuell 27 Helferinnen und Helfern. Für ihre tatkräftige Arbeit wurde Waltraud Giese am letzten Tag ihrer Arbeit von den Mitgliedern des Tafel-Teams, dem Vorsitzenden der Tafel Ahrensburg e.V., Holger Pruß, und Bürgermeisterin Gabriele Hettwer mit Blumen bedacht. „Im Namen der Stadt möchte ich mich für Ihren vorbildlichen Einsatz für die Tafel und Ihre bedürftigen Kunden über mehr als ein Vierteljahrhundert hinweg ganz herzlich bedanken“, sagt Bürgermeisterin Gabriele Hettwer. „Ausdrücklich möchte ich an dieser Stelle das gesamte Tafelteam erwähnen. Die Stadt weiß Ihre oft auch belastende ehrenamtliche soziale Arbeit sehr zu schätzen.“ Waltraud Giese wird der Tafel aktiv verbunden bleiben, allerdings nur noch bei Bedarf aushelfen. Ihren Nachfolgerinnen wünschte Sie „Erfolg, Freude und auch Spaß bei der wichtigen Arbeit für unsere Kunden, auch wenn die Belastung oft am Limit oder darüber hinaus ist“.